Beteiligungswerkstatt

25.05.2012

Haus Kasel

Podiumsdiskussion


Im letzten Jahr bekamen wir eine Einladung vom Institut für Sozialpädagogische Forschung Mainz, mit einigen unserer Mädchen an der Werkstatt „Beteiligung in der Heimerziehung“ teilzunehmen. Zuvor wurden Fragebogen betreffend der Partizipation an unsere Mädchen geschickt, welche anonym auszufüllen waren.

Schnell fanden sich 3 Freiwillige, die Interesse daran hatten sich anzuhören, inwieweit Partizipation von Jugendlichen im Heimalltag möglich ist und sich gemeinsam mit anderen Jugendlichen aus Rheinland-Pfalz für ihre Wünsche stark zu machen. An dem Vorbereitungstermin wurde gemeinsam mit den Jugendlichen besprochen, welche Veränderungen sie sich in ihrer Einrichtung wünschen und welche Möglichkeiten es gibt, Jugendliche in die Alltagsplanung mit einzubeziehen. An verschieden Stationen arbeiteten die Jugendlichen einen ganzen Tag ihre Ergebnisse aus. Unter Anderem wünschten sich die Jugendlichen mehr Mitspracherecht in folgenden Bereichen:

• Verbesserung des Miteinanders in der Gruppe 
• Umsetzung lockerer Regeln bei der Handynutzung 
• PC und Internetzugänge sicherstellen und freizügigere Nutzung
• Großzügigerer und einheitlicher Umgang mit Geld

Außerdem ist es für die Jugendlichen sehr wichtig, dass Betreuer und Betreuerinnen eigene Fehler gegenüber den Jugendlichen eingestehen. Am Ende des Tages wurden die Ergebnisse den begleitenden Betreuern vorgestellt und die Jugendlichen konnten sich freiwillig dazu melden, ihre Ergebnisse im Rahmen der Landeskonferenz Heimerziehung zu präsentieren.

Unsere drei Mädchen wollten unbedingt an der Landeskonferenz teilnehmen und ihre Ergebnisse bzw. Interessen vor den Besuchern der Fortbildung und insbesondere vor den Vertretern des Landesamtes für Soziales, Jugend und Versorgung vertreten. Jessica, Julia und Stephanie hatten Glück und wurden aus einigen Interessenten ausgelost und durften an der Podiumsdiskussion bei der Landeskonferenz teilnehmen. Zurück in der Einrichtung erarbeiteten die Mädchen Konzepte, wie genau sie ihre Ergebnisse vortragen und vertreten möchten, erstellten Listen mit den für sie wichtigen Aspekten, die keinesfalls vergessen werden durften und bereiteten sich gründlich auf diese Themen vor.

Am Tag der Landeskonferenz waren die Mädchen sehr nervös, aber dennoch fest entschlossen, ihre Wünsche und Anregungen vorzustellen und sich diese auch einzufordern. Gemeinsam mit zwei weiteren Jugendlichen gestalteten sie die Podiumsdiskussion und setzten sich für ihre Ziele ein. Auch durch Nachfragen der Fortbildungsbesucher ließen die Mädchen sich nicht einschüchtern und stellten im Namen aller Jugendlichen, die an der Beteiligungswerkstatt teilgenommen haben, ihre Vorschläge und Anregungen vor.